Durchbruch in der Forschung – Malaria-Impfstoff entwickelt
Pro Jahr sterben weltweit fast eine halbe Million Menschen an Malaria. Davon 270.000 Kinder. Die heimtückische Krankheit wird durch die weibliche Anopheles-Mücke übertragen und gilt als die Hauptursache für die Kindersterblichkeit in der Dritten Welt. Jüngst entdeckten Wissenschaftler eine Möglichkeit, die Mücken gegen den gefährlichen Erreger zu immunisieren. Darüber hinaus zieht ein neu entwickeltes Malaria Vakzin die weltweite Aufmerksamkeit auf sich.
Durchbruch in der Medizin – wirksamer Malaria Impfstoff entwickelt
Seit vielen Jahren sind Wissenschaftler auf der Suche nach einem wirksamen Impfstoff gegen Malaria. Forschern der Universität Oxford ist es nun gelungen, ein Präparat zu kreieren, das nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Wirksamkeitsstufe von bis zu 75 Prozent erreicht. Das Vakzin heißt „R 21 / Matrix-M“. Im Rahmen zahlreicher Untersuchungen konnte bewiesen werden, dass sich damit das Risiko einer Erkrankung um bis zu 75 Prozent verringern lässt.
Die Zahl der teilnehmenden Probanden war relativ gering. Eine zusätzliche, afrikaweite Studie soll jedoch in Kürze starten. Im ersten Durchlauf wurden 450 Mädchen und Jungen im Alter von 5 bis 17 Monaten in einer Klinik im Herzen von Burkina Faso in die Testreihe einbezogen. Unabhängige Spezialisten haben die Ergebnisse bis dato noch nicht in Augenschein genommen. Laut Mitteilung der Forscher der Oxford University waren im Rahmen der Untersuchungen keine schweren Nebenwirkungen bei den kleinen Patienten aufgetreten.
Corona-Pandemie hemmt die Untersuchungen
Ziel der Wissenschaftler ist, die Sterblichkeitsrate in den kommenden fünf Jahren von bisher hunderttausenden auf zehntausende Menschen zu senken. Dementsprechend wäre eine Notfall-Zulassung des Präparates aus der Sicht von Professor Adrian Hill ein bedeutsamer Meilenstein. Sofern das gelingt, könnte bereits gegen Ende des nächsten Jahres eine Zulassung des Malaria Impfstoffs erfolgen. Ein grundlegendes Problem in dem Zusammenhang sieht das Forscherteam allerdings in der Corona-Pandemie. Aufgrund zahlreicher Covid-19-Beschränkungen gerät der Kampf gegen Malaria immer wieder ins Stocken.
Politiker nehmen Stellung
Seit fast zwei Jahren gibt es Unterbrechungen oder Verzögerungen mit Blick auf die Erforschung des Malaria-Vakzins. Anlässlich des Welt-Malaria-Tages äußerte sich Bundesentwicklungsminister Gerd Müller dahingehend, dass der Kampf gegen die bedrohliche Infektionskrankheit auf keinen Fall weiterhin ins Hintertreffen geraten dürfe.
Bisher wurden oftmals wissenschaftliche bzw. medizinische Mitarbeiter abgezogen, um Menschen zu behandeln, die an Corona erkrankt waren. Darüber hinaus war es häufig mit Schwierigkeiten verbunden, Malaria-Medizin und Moskito-Netze in die Dritte Welt zu liefern. Die Versorgungsketten brachen immer wieder zusammen, und die kleinen und großen mit Malaria infizierten Patienten verstarben größtenteils.
Dritte Welt – Alle 120 Sekunden stirbt ein Kind an Malaria
Deutschland stellte nach Angaben der Bundesregierung über 140 Millionen Euro zusätzlich allein für den Kampf gegen Infektionskrankheiten wie Malaria, Aids und Tuberkulose bereit. Des Weiteren ist ein Projekt der WHO geplant, mit dem es gelingen soll, in den folgenden vier Jahren 25 Nationen malariafrei zu bekommen.
Aktuelle Zahlen aus asiatischen Ländern sprechen bereits für sich. So ist auf dem Kontinent die Infektionsrate schon um bis zu 60 Prozent zurück gegangen. Auch aus Afrika wurden diesbezüglich erste Erfolge vermeldet. Demnach steckten sich etwa 15 Prozent weniger Menschen mit der Infektionskrankheit Malaria an.
Bleibt zu hoffen, dass die Forschungen gezielt fortgeführt und kurzfristig an die bisher erzielten, hoffnungsgebenden Resultate anknüpfen können.
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