Desinfektionsmittel: Arten, Wirkung und Auswahl
Ob Bakterien, Viren oder Pilzsporen: Mikroorganismen umgeben uns ständig. Oft sind sie harmlos, aber in einigen Fällen tragen sie zur Verbreitung von Krankheiten bei. Um dem entgegenzutreten, kommen Desinfektionsmittel zum Einsatz. In diesem Beitrag widmen wir uns den verschiedenen Desinfektionsmittel-Arten: Was sind ihre Inhaltsstoffe? Wogegen wirken sie? Und worauf ist bei der Anwendung zu achten?
Was bedeutet Desinfektion im Detail?
Alles zur Desinfektionsmittel-Bedeutung: kurz gesagt, werden bei einer Desinfektion verschiedene Keime abgetötet oder auch inaktiviert. Ziel ist es, die Zahl der Krankheitserreger auf einer Oberfläche soweit zu reduzieren, dass eine Infektion ausgeschlossen wird.
Der Unterschied zwischen einer Desinfektion und einer Sterilisation liegt dabei in der Anzahl der verbleibenden Keime. Von einer Desinfektion spricht man, wenn die Erreger um eine Größenordnung von 10-5 reduziert werden. Das heißt, von 100.000 Keimen ist nach der Desinfektion noch einer übrig. Mit der Sterilisation will man in der Theorie völlige Keimfreiheit erreichen. In der Praxis gilt aber eine Keimreduktion um einen Faktor von 10-6 als ausreichend für die Sterilisation.
Anforderungen an Desinfektionsmittel
Desinfektionsmittel sollen also einerseits die Krankheitserreger so effizient wie möglich abtöten – andererseits sollen sie aber die betreffenden Körperstellen und Oberflächen nicht schädigen. Insgesamt zeichnen sich gute Desinfektionsmittel u. a. durch folgende Eigenschaften aus:
- schnelle und gründliche Keimreduktion
- gute Verträglichkeit mit Haut, Schleimhaut, Wunden, Materialien (je nach Anwendung)
- wenig Geruchsentwicklung
- lange Haltbarkeit
- gute Umweltverträglichkeit (biologisch abbaubar)
- geringe systemische Toxizität (d. h. vergiftende Wirkung auf den gesamten Körper)
- möglichst wenig Wirkungseinbuße durch Eiweiß oder Seifen
- ausreichende Eindringtiefe
Abhängig vom Einsatzzweck muss das Desinfektionsmittel gegen bestimmte Erreger-Gruppen wirken – z. B. spezielle Viren oder Bakteriensporen. Mehr zu den verschiedenen Desinfektionsmittel-Arten lesen Sie in den folgenden Absätzen.
Desinfektionsarten: Wie wirkt ein Desinfektionsmittel?
Die Wirkung von Desinfektionsmitteln beruht auf verschiedenen chemischen oder physikalischen Prozessen, die dazu führen, dass Keime absterben bzw. sich nicht mehr vermehren können. Die wichtigsten Desinfektionsarten sind:
- Proteindenaturierung: Hier werden Proteinbausteine der Mikroorganismen angegriffen, beispielsweise die Eiweißhülle von Viren.
- Oxidation: Erreger werden durch die Reaktion mit Sauerstoff inaktiviert bzw. abgetötet.
- chemische Reaktion / chemische Desinfektion mit den Nukleinsäuren: Hierbei wird die Erbsubstanz der Mikroorganismen zerstört oder verändert, sodass sich diese nicht weiter vermehren können.
- Enzymhemmung: Somit werden notwendige Stoffwechselvorgänge der Krankheitserreger unterbunden.
Zudem sind oft Mittel zur Herabsetzung der Oberflächenspannung zugesetzt – beispielsweise Tenside, die auch in Seife enthalten sind. Damit wird die Wirkung der Desinfektion unterstützt.
Nicht-chemische Desinfektionsarten
Unter Desinfektionsmittel versteht man in der Regel eine Flüssigkeit zur chemischen Desinfektion, die sich der oben besprochenen Wirkmechanismen bedient. Daneben gibt es aber einige nicht-chemische Desinfektionsarten, welche auf physikalischem Weg Erreger abtöten. Dazu gehören:
- Erhitzen: Dies wird z. B. beim Haltbarmachen von Milch eingesetzt. Keimreduktion durch Hitze spielt aber auch bei der Sterilisation (etwa mit Laborautoklaven) eine wichtige Rolle.
- Bestrahlung: Mittels UV-Strahlung, Gammastrahlung oder ionisierender Strahlung lässt sich ebenfalls eine Desinfektion erreichen. Solche Verfahren kommen beispielsweise in der Laborarbeit bei PCR-Werkbänken zum Einsatz.
- Mechanische Verfahren: Auch durch mechanische Zerstörung, etwa Zellaufschluss, lassen sich Mikroorganismen reduzieren.
Desinfektionsmittel-Arten: Einteilung nach Wirksamkeit
Besonders seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie ist es wichtig zu wissen: Nicht jedes Desinfektionsmittel wirkt gegen Viren. Denn je nach verwendeten Inhaltsstoffen besitzt das Mittel eine Wirkung gegen manche Mikroorganismen – gegen manche aber auch nicht. Abhängig von ihrem Wirkspektrum lassen sich folgende Desinfektionsmittel-Arten unterscheiden:
Bakterizid
Desinfektionsmittel, die gegen Bakterien wirken, werden als Bakterizide oder bakterizid bezeichnet. Dazu gehören etwa Alkohole, Phenole oder Chlor. Ist ein Mittel bakteriostatisch, dann hemmt es nur die Vermehrung von Bakterien, tötet diese aber nicht ab.
Viruzid
Möchte man sich vor Viruskrankheiten schützen, benötigt man ein Desinfektionsmittel „viruzid“. Hier gilt aber: Nicht alle Viren sind gleich! Denn einige Wirkstoffe wirken nur gegen sogenannte behüllte Viren. Daher unterscheidet man hier noch einmal in:
- begrenzt viruzid: Wirksam gegen behüllte Viren, dazu gehören etwa Herpes-, Masern- und auch Coronaviren.
- begrenzt viruzid PLUS: Wirksam gegen behüllte Viren und zusätzlich Adeno-, Noro- und Rotaviren.
- viruzid: Wirksam gegen behüllte und unbehüllte Viren, wie etwa Hepatitis-B- oder humane Papilloma-Viren.
Fungizid
Fungizide Desinfektionsmittel wirken gegen vorhandene Pilzkulturen – nicht aber gegen Pilzsporen. Dazu benötigt man, wie im nächsten Punkt erklärt, ein Sporizid.
Sporizid
Wirkstoffe, die Pilz- oder Bakteriensporen keimunfähig machen, sind sogenannte Sporizide. Da Sporen häufig widerstandsfähiger sind als ihre „ausgewachsene“ Erscheinungsform, sind nur ausgewählte Desinfektionsmittel als sporizid einzustufen. Dazu zählen z. B. reaktionsfreudige Oxidationsmittel wie Chlor, Peressigsäure, Natriumhypochlorit, Wasserstoffperoxid oder Ozon.
Praktischerweise wirken die meisten Desinfektionsmittel multitoxisch – also gegen verschiedene Erreger-Typen gleichzeitig. Alkohole eignen sich zum Beispiel zur Bekämpfung von Bakterien, behüllten Viren und Pilzen.
Desinfektionsmittel gegen Coronaviren – worauf achten?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie sind Desinfektionsmittel allgegenwärtig. Aber Achtung: Der schnelle Griff zum „Desinfektions-Gel“ aus der Drogerie ist nicht immer sinnvoll. Denn nicht alle handelsüblichen Desinfektionsmittel-Arten wirken auch gegen Coronaviren.
Beim „Übeltäter“ – also dem Sars-CoV-2-Virus – handelt es sich um ein behülltes Virus. Dementsprechend sind Desinfektionsmittel mit Wirkbereich „begrenzt viruzid“ geeignet, um sich davor zu schützen. Für die Hände-Desinfektion sind Lösungen auf Alkohol-Basis, etwa mit Ethanol oder Isopropanol, empfehlenswert. Von Natriumhypochlorit ist hingegen eher abzuraten, da es die Haut übermäßig reizt.
Desinfektionsmittel-Arten: Einteilung nach Verwendung
Neben der Einteilung nach Wirkungsbereich lassen sich Desinfektionsmittel aber auch gemäß ihrer Verwendung klassifizieren. Denn: Je nachdem, ob die Hände, der Fußboden oder OP-Besteck desinfiziert werden sollen, müssen unterschiedliche Produkte eingesetzt werden, damit der optimale Schutz geboten ist.
Folgende Desinfektionsmittel-Arten sind relevant:
Händedesinfektion
Händedesinfektionsmittel müssen besonders gut verträglich sein und sind oft mit pflegenden oder rückfettenden bzw. nachfettenden Substanzen angereichert. Als Wirkstoff kommt häufig Alkohol zum Einsatz, manchmal ergänzt um Sporizide wie Wasserstoffperoxid.
Hautdesinfektion
Bei Operationen, Injektionen oder anderen invasiven Eingriffen wird die Hautoberfläche desinfiziert, damit keine Keime ins Innere des Körpers verschleppt werden. Dazu verwendet man – wie bei den Händedesinfektionsmitteln – ebenfalls häufig alkoholische Desinfektion, also alkoholbasierte Lösungen, die aufgesprüht oder mit Tupfern aufgetragen werden. Diese enthalten jedoch keine rückfettenden Bestandteile.
Flächendesinfektion
Kontaminierte Oberflächen – z. B. Fußböden, OP-Liegen, Toiletten oder Oberflächen in der Gastronomie – werden mit Flächendesinfektionsmittel gereinigt. Hier ist zwischen der Sprüh- und Wischdesinfektion zu unterscheiden. Grundsätzlich ist die Wischdesinfektion zu empfehlen, da beim Sprühen kleine Desinfektionsmittel-Tröpfchen in die Lunge geraten können.
Besonders wichtig: Die Verträglichkeit des Mittels mit dem zu reinigenden Material prüfen. Alkoholhaltige Mittel verursachen z. B. Flecken auf beschichteten Fußböden.
Instrumentendesinfektion
Auch bei der Aufbereitung von medizinischen Instrumenten kommen Desinfektionsmittel zum Einsatz. Die Desinfektion kann hier auf thermischem Weg durch Erhitzen oder auf thermochemischem Weg erfolgen, also einer Kombination aus Hitze und Chemikalien.
Wäschedesinfektion
Chemische Wäschedesinfektionsmittel werden z. B. im medizinischen Bereich benötigt, damit Textilien auch bei niedrigeren Temperaturen (40-60 °C) hygienisch sauber werden. Als Wirkstoffe dienen beispielsweise Chlor, Persäuren oder Aldehyde.
Wasserdesinfektion
Als chemische Desinfektionsmittel für Trinkwasser sind in Deutschland Natrium- und Calciumhypochlorit, Chlordioxid, Chlor und Ozon zugelassen. Daneben gibt es noch weitere Methoden zur Desinfektion, z. B. Abkochen des Wassers oder UV-Bestrahlung.
Zur Wasseraufbereitung im Labor werden zudem spezielle Rein- und Reinstwassersysteme verwendet, die mit Ionenaustausch, Umkehrosmose und Destillation arbeiten.
Wichtig:
Desinfektionsmittel sollten keinesfalls zweckentfremdet werden – verwenden Sie es also in keinem anderen Bereich als dem vorgesehenen. So können Flächendesinfektionsmittel zum Beispiel starke Hautreizungen verursachen. Achten Sie zudem immer auf das Haltbarkeitsdatum des Desinfektionsmittels.
Inhaltsstoffe der Desinfektionsmittel-Arten
Die Inhaltsstoffe im Desinfektionsmittel hängen davon ab, welchem Zweck dieses dient. Je nach Desinfektions-Art werden verschiedene desinfizierende Wirkstoffe kombiniert und mit weiteren Zutaten ergänzt, die das Mittel haltbar machen oder die Haut vor dem Austrocknen schützen sollen.
Die Inhaltsstoffe von einfachem selbstgemachten Hände-Desinfektionsmittel sind beispielsweise:
- Ethanol: Wirkt desinfizierend gegen Bakterien, unbehüllte Viren und Pilze
- Wasserstoffperoxid: Zusatz, um Sporen abzutöten
- Glycerin: Feuchtigkeitsspendend, soll die Hände vor dem Austrocknen bewahren
- Destilliertes Wasser
Je nach Desinfektionsart kann die Zusammensetzung aber natürlich ganz anders aussehen. Folgende Tabelle gibt eine kurze Übersicht zu häufig verwendeten Wirkstoffen.
Wirkstoff(gruppe) | Zur Desinfektion von | Wirkspektrum |
Aledyhde | Instrumenten, Flächen | bakterizid, viruzid, fungizid, bedingt sporizid |
Alkohole | Haut, Flächen, Instrumenten | bakterizid, begrenzt viruzid, fungizid |
Chlor | Wasser, Instrumenten | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Chlorhexidin | Haut (vor allem Mundschleimhaut) | bakteriostatisch, virostatisch, fungistatisch |
Natriumhypochlorit | Flächen, Instrumenten, Wasser, Haut (nicht empfohlen) | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Octenidin | Haut (vor allem Schleimhaut und Wunden) | bakterizid, viruzid, fungizid |
Ozon | Wasser, Instrumenten | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Peressigsäure | Flächen, Instrumenten | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Phenole | Haut, Flächen, Instrumenten | bakterizid, fungizid, manche viruzid |
Povidon-Iod | Haut (vor allem Schleimhaut und Wunden) | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Quartäre Ammonium-verbindungen | Haut | bakterizid, fungizid, begrenzt viruzid |
Wasserstoffperoxid | Oberflächen, Instrumente, Wasser, Haut | bakterizid, viruzid, fungizid, sporizid |
Geprüfte Wirksamkeit: Listen von RKI, VAH und IHO
Wie kann man nun sicherstellen, ein wirksames, geeignetes Desinfektionsmittel zu erwerben? Hier greift man am besten auf die Empfehlungen von offiziellen Stellen zurück. Folgende Institutionen geben eine Liste mit geprüften Desinfektionsmitteln heraus – inklusive der jeweils empfohlenen Einwirkzeit:
- Robert-Koch-Institut (RKI)
- Verband für angewandte Hygiene (VAH)
- Industrieverband Hygiene und Oberflächenschutz (IHO)
Übrigens: Um zu kennzeichnen, wofür sich welche Mittel eignen, teilt das Robert-Koch-Institut die Wirkungsbereiche der Desinfektionsmittel in die Gruppen A, B, C und D ein:
Anwendungshinweise für Desinfektionsmittel-Arten
Um Infektionen sicher vorzubeugen, reicht es allerdings nicht, ein geeignetes Desinfektionsmittel zu wählen: Ebenso wichtig ist die richtige Anwendung. Im Folgenden erklären wir, was bei der Hände- und Flächendesinfektion zu beachten ist.
Händedesinfektion
Grundsätzlich wichtig bei jeder Desinfektion: Die Angaben des Herstellers beachten. Das betrifft vor allem…
… die empfohlene Menge pro Desinfektion.
… die empfohlene Einwirkzeit.
… die richtige Konzentration des Mittels.
Hält man sich z. B. nicht an die notwendige Einwirkzeit und verreibt die Hände nur kurz (statt etwa der meist empfohlenen 30 Sekunden) – dann kann das Mittel nicht gründlich wirken. Die Folge: Es verbleiben zu viele Mikroorganismen auf den Händen und es besteht womöglich Infektionsgefahr.
Besonders entscheidend ist bei der Hände-Desinfektion die richtige Einreibetechnik. Nur so ist sichergestellt, dass alle Flächen auf der Hand erfasst werden. Außerdem sollten die Hände stets im trockenen Zustand desinfiziert werden. Bei nassen Händen verdünnt sich das Desinfektionsmittel so weit, dass es eventuell nicht mehr wirksam genug ist.
Die folgende Grafik zeigt auf einen Blick, worauf Sie achten müssen:
Flächendesinfektion
Bei der Flächendesinfektion gilt ebenso: Die empfohlene Konzentration und Einwirkzeit laut Herstellerangaben beachten! Bei einer Wischdesinfektion muss die Fläche in der Regel richtig nass sein – das Befeuchten reicht hier nicht aus.
Apropos Wischdesinfektion: Wenn möglich sollte diese einer Sprühdesinfektion vorgezogen werden. Denn durch den feinen Sprühnebel können gesundheitsschädliche Substanzen in die Lunge geraten.
Damit die Hände geschont werden, sind Handschuhe empfehlenswert. Denn Flächendesinfektionsmittel ist nicht immer gut hautverträglich.
Um die Hygiene sicherzustellen, sind außerdem folgende Hinweise zu beachten:
- Einwegtücher verwenden
- benutzte Tücher nicht erneut in das Mittel eintauchen
Wenn die Fläche mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, dann sollten Sie diese nach der Desinfektion mit Trinkwasser nachreinigen. Achten Sie aber darauf, das Desinfektionsmittel ausreichend lange einwirken zu lassen!
Empfehlung: Was tun bei stark verschmutzten Flächen?
Grob verschmutzte und kontaminierte (z. B. Blut, Ausscheidungen) Flächen müssen vor der Desinfektion vorgereinigt werden. Entfernen Sie die Verunreinigungen mit einem Einwegtuch. Der Grund: Eiweißhaltige Stoffe können die Desinfektionswirkung beeinträchtigen. Anschließend wird die Fläche wie gewohnt desinfiziert.
Neben diesen allgemeinen Richtlinien gibt es – je nach Anwendungsbereich – verschiedene weitere Punkte zu beachten. Der Verband für angewandte Hygiene hat z. B. nützliche Anwenderhinweise für spezifische Bereiche, von Tastaturen bis zu Wickeltischen, zusammengestellt.
Die wichtigsten Richtlinien zur Flächendesinfektion haben wir für Sie auf der folgenden Grafik nochmals zusammengefasst:
Desinfektionsmittel-Arten: Vor dem Kauf gründlich informieren
Desinfektionsmittel sind ein wichtiger Baustein zur Eindämmung von Krankheiten. Allerdings haben sie oft auch Schattenseiten und können z. B. Hautreizungen oder Flecken verursachen. Zudem wirkt nicht jede Substanz gegen alle Arten von Keimen. Daher gilt: Vor dem Einsatz bei verlässlichen Quellen informieren und ein geeignetes Mittel wählen. Halten Sie sich am besten an wissenschaftlich geprüfte Empfehlungen, z. B. die Liste der Desinfektionsmittel-Arten vom Robert-Koch-Institut, so sind Sie auf jeden Fall auf der sicheren Seite.
FAQs zu Desinfektionsmitteln im Privatbereich
Im privaten Alltag ist eine Reinigung mit Desinfektionsmittel in der Regel nicht notwendig. Sinnvoll ist die Desinfektion aber bei ansteckenden Krankheiten im Haushalt (z. B. Durchfallerkrankungen oder COVID-19) sowie im Umgang mit immungeschwächten Personen.
Solange keine Infektionskrankheiten im Haushalt vorliegen und dort keine speziell anfälligen Personen wohnen, ist Händewaschen mit Wasser und Seife ausreichend. Händewaschen ist im Übrigen auch ein höchst effektives Mittel gegen die Verbreitung von Corona. Denn das Sars-CoV-2-Virus besitzt eine Fetthülle, die durch die Seife zerstört wird. Wichtig ist aber auch hier: Ausreichend lange waschen (20-30 Sekunden) und die Hände fest von allen Seiten schrubben.
Die meisten Desinfektionsmittel müssen 30 Sekunden einwirken, um den gewünschten Effekt zu erzielen. Allerdings hängt die Einwirkdauer jeweils vom spezifischen Desinfektionsmittel bzw. dem Wirkstoff ab. Halten Sie sich am besten an die Angaben des Herstellers (Flaschenrückseite oder Beipackzettel).
Zu den desinfizierenden Substanzen zählen z. B. Alkohole, Chlor, Iod oder Wasserstoffperoxid. Je nach Anwendungszweck eignen sich manche Wirkstoffe besser als andere.
Bei abgelaufenem Desinfektionsmittel kann man sich nicht darauf verlassen, dass es in vollem Umfang wirksam ist. Aus diesem Grunde sollte man es entsorgen und nicht mehr verwenden. Schädlich ist es in der Regel aber nicht.
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