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Das war die analytica 2022 – alle wichtigen Ereignisse im Überblick

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2022-08-04 08:30:00 / Aktuelles Hersteller Trends
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Mit der analytica 2022 öffnete die internationale Labormesse vom 21. bis zum 24. Juni ihre Tore in München. Dort zeigten 891 Aussteller aus 39 Ländern, wie die Zukunft von Labor- und Analysetechnik, Life Sciences und Biotechnologie so aussehen kann – der Fokus lag erneut auf der Digitalisierung im Labor und neuen Methoden zur Pandemiebekämpfung.

Was der wissenschaftliche Austausch auf der analytica gefördert hat, wie unsere Hersteller BioSan, LAUDA und Asecos die Messe wahrgenommen haben, welche Ausstellungen besonders spannend waren und was sich insgesamt mitnehmen lässt, haben wir Ihnen hier zusammengefasst.

Praxisnaher Wissenstransfer auf der analytica 2022

Nachdem die analytica zuletzt für vier Jahre pausieren musste, kam sie 2022 mit vollem Erfolg zurück – mehr als 26.000 Besucher konnten sich umfassend über aktuelle Themen, Trends und Entwicklungen aus den Bereichen der Labor- und Analysetechnik, Life Sciences und Biotechnologie informieren. Dafür waren 891 Aussteller aus 39 Ländern angereist. Einem praxisnahen Wissenstransfer und einem internationalen Austausch über das Labor „von morgen“ stand so nichts im Wege.

Auch das Rahmenprogramm war mit umfangreichen Anwendungsfeldern ausgestattet, die von automatisierten Workflows über Robotik bis hin zu Vernetzung und Virtual Reality reichten. Hinzu kamen diverse Vorträge zu aktuellen Thematiken wie COVIS-19, Lebensmittel- und Umweltanalytik und Möglichkeiten zur Personalisierung der Medizin. Auf der analytica conference standen in fast 200 Vorträgen insbesondere Themen rund um Wasseranalytik, Metabolom-Forschung und Datenmanagement im Fokus.

Die analytica 2022 – der persönliche Austausch zählt

Auch unsere Markenhersteller AsecosBioSan und LAUDA waren in diesem Jahr wieder auf der Messe vertreten und haben im Anschluss Ihre Erfahrungen und Eindrücke mit uns geteilt und uns einen kleinen Ausblick auf Ihre Produktneuheiten gegeben. Das allgemeine Stimmungsbild der Hersteller in Bezug auf die analytica 2022, die nach zwei Jahren Pandemie nun endlich wieder „im realen Leben“ stattfand, ist durchweg positiv.

„Für uns war es ein Highlight, nach einer so langen Pause wieder live dabei gewesen zu sein. Der Austausch mit den Messebesuchern war intensiv und sehr gut. Auch unsere Live-Vorträge auf dem Forum „Arbeitsschutz und Sicherheit“ wurden von den Besuchern sehr positiv angenommen“, berichtet Katharina Fahrenbruch von Asecos. 

Diese Meinung teilt auch Krista Kanberga-Silina von BioSan: „Nach der langen sozialen Distanzierung war es großartig, lange nicht mehr gesehene Partner persönlich zu treffen und sie nicht nur bei Videoanrufen zu sehen. Es war spannend zu sehen, welche neuen Produkte und Lösungen in den letzten Jahren von der Industrie entwickelt wurden. Da BioSan in diesem Jahr sein dreißigjähriges Bestehen feiert, war es besonders lohnend, BioSan-Vertriebspartner und Menschen zu treffen, die in den Laboren arbeiten, in denen unsere Geräte täglich eingesetzt werden.“

Dr. Gunther Wobser, Geschäftsführender Gesellschafter von LAUDA und Stellvertretender Vorsitzender des Fachbeirats der Leitmesse betont, „es war eine große Freude sich wieder mit unseren Partnern und Kunden direkt und persönlich austauschen zu können. Es sind genau diese Fachgespräche und der unmittelbare Kontakt, die so wichtige Impulse aus unserer Branche heraus geben.“

Das Labor von morgen – Digitalisierung, Arbeitsschutz, Analytik

In der analytica conference, die an den ersten drei Messetagen im ICM stattfand, ging es um ein Zusammentreffen von Wissenschaft und Industrie. Primär wurden dabei Themen diskutiert, deren Bewältigung zukünftig besonders relevant sein wird – unter anderem war von Nanoplastik, Krebsdiagnostik und antibiotikaresistenten Keimen im Wasser die Rede. Gleichzeitig wurde angemerkt, wo die derzeitigen Grenzen liegen und wie sich diese zukünftig überwinden lassen.

Zu den facettenreichen Themen im „Labor von morgen“ gehörte außerdem die Digitalisierung als zentraler Trend. Unternehmen aus verschiedenen Branchen zeigten Ansätze, Forschungen und Konzepte dazu, wie der Laboralltag zukünftig aussehen könnte. Die Sonderschau „Digitale Transformation“ stellte sich ganz in dieses Licht und ermöglichte halbstündige Vorträge für entsprechende Unternehmen – und Unternehmungen.

Noch mehr Sicherheit im Labor: Asecos kündigt Weltneuheit an

Neben dem Aspekt der Digitalisierung spielt auch Nachhaltigkeit im Labor der Zukunft eine zentrale Rolle, berichtet Katharina Fahrenbruch von Asecos. „Besonders aufgefallen ist uns, dass immer mehr Nutzer Nachhaltigkeitsaspekte bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen für den Laborbereich berücksichtigen“. Aus diesem Grund kam auch das Sicherheits-Assistenz-System (SAS-Modul) des Herstellers besonders gut bei den Besuchern der Messe an. Das Tool überwacht die Abluftmenge von Sicherheitsschränken. So kann verhindert werden, dass durch ein zu niedriges Abluftvolumen eine explosionsfähige Atmosphäre entsteht. Gleichzeitig erkennt es zu Abluftvolumen und damit zu hohen Energieeinsatz.

Darüber hinaus stellte Asecos seinen technisch überarbeiteten Umluftfilteraufsatz zur Entlüftung von Sicherheitsschränken und die innovative ION LINE Sicherheitsschränke für die Lagerung von Lithium-Ionen-Akkus sowie den PURIFIAIR.620 Luftreiniger vor. Für alle, die noch mehr Sicherheit an Ihren Arbeitsplatz bringen möchten, hält das Unternehmen auf der kommenden Achema in Frankfurt eine Weltneuheit bereit: den neuen Typ 90 geprüften Multiriskschrank V-CLASSIC-90. Durch ihn ist nun platzsparendes Zusammenlagern von brennbaren Flüssigkeiten, Säuren und Laugen sowie Giften direkt am Arbeitsplatz mit maximalem Brandschutz möglich. Dafür sorgen unter anderem ein vollkommen neuer Schrankaufbau sowie ein integriertes, effizientes Lüftungssystem. Alle Interessenten sind herzlich eingeladen, sich persönlich von der Weltneuheit zu überzeugen, sagt Katharina Fahrenbruch, „Sie finden unseren Messestand auf der Achema Halle 4.1 Stand A78 – wir freuen uns auf Sie“.

Innovative Schüttler von BioSan begeistern Fachbesucher

Das IoT (Internet der Dinge) gewinnt auch in der Laborbranche immer mehr Zustimmung, das fiel auch Krista Kanberga-Silina von BioSan auf der diesjährigen analytica auf. So war es nicht überraschend, dass sich die Messebesucher sehr aktiv nach Geräten wie TS-100C Smart oder RTS-Systemen erkundigten. Die hochmodernen Geräte des Herstellers bieten die Möglichkeit, Daten aus der Ferne zu verfolgen. „Multifunktionale Geräte, Digitalisierung und Automatisierung im Laborbereich sind etwas, das künftig nicht so schnell an Aktualität verlieren wird“, so Silina. 

Aus diesem Grund stellte der Hersteller auf der Messe auch sein umfangreiches Angebot an Bestsellern und neuen Produkten für Bioprozessoren, Immunologie-Labore und Labore, die sich mit Molekulargenetik beschäftigen, vor.

Zu den neuen Geräten zählen insbesondere ES-20/80C Schüttelinkubator mit Kühlung und sowie der RCP-24 Homogenisator. Ein weiteres Highlight ist der CTR-6, ein CO2-beständiger Röhrenroller. Darüber hinaus begeisterten die neuen Blöcke für die Bestseller TS-100 und TS-100C.

Auch in Zukunft soll es innovative Geräte aus dem Hause BioSan geben, die sich optimal in das Labor der Zukunft integrieren. So arbeitet der Hersteller laut Krista Kanberga-Silina immer weiter daran, die bestehenden Geräte zu verbessern und das Sortiment um spannende neue Produkte zu erweitern. „In Kürze werden wir unsere bereits umfangreiche Produktpalette um den Imager C und Imager F erweitern – das sind Geräte, die kombiniertes kolorimetrisches MicroArray- und ELISPOT-Imaging sowie Fluorescent MicroArray Imaging ermöglichen“, so Kanberga-Silina.

Prozessthermostate mit Sprachsteuerung, mobile Ultratiefkühltruhen und digitale Produkte von LAUDA

Wie das Unternehmen LAUDA berichtet, begegnete das Fachpublikum mit besonders großem Interesse den ausgestellten Produktinnovationen des Herstellers. Allen voran faszinierte insbesondere die Weltneuheit, „die ersten mobile Ultratiefkühltruhe, ausgestattet mit moderner Li-Ionen-Akkutechnik zum sicheren Transport von Impfstoffen, Proben oder Pharmaka. Temperaturempfindliche Wirkstoffe werden damit sicher und kontrolliert gelagert und transportiert, der CO₂-Ausstoß verringert und die Arbeitssicherheit der Logistiker durch den Verzicht auf Trockeneis signifikant erhöht.“

Auch die neue Generation der LAUDA Integral Prozessthermostate, welche für einen umfassenden Anwendungsbereich von -90 bis 320 °C entwickelt wurden sowie ein innovatives Temperiergerät mit intelligentem Schnittstellenkonzept und einer intuitiven Steuerung über mobile Endgeräte, begeisterte die Besucher. Mit der zukunftsweisenden Technologiedemonstration „Hey LAUDA“ lassen sich die Prozessthermostate erstmalig mittels Sprachsteuerung bedienen. Über kurze und einfache Befehle können die Geräte so einfach und komfortabel gesteuert werden.

Nanoplastik und PFAS als neue Herausforderung in der Lebensmittelanalyse

Im Rahmen der Weltleitmesse für Labortechnik, Biotechnologie und Analytik wurden darüber hinaus Fragen zur Lebensmittelkontrolle und -technologie diskutiert. Dabei gingen Lebensmittelanalytiker auf den Stellenwert von Mikro- und Nanoplastik in der Nahrungsmittelindustrie ein und strichen heraus, dass diese Thematik nicht nur für die Umweltlabore relevant sei.

Insbesondere FT-IR- und Raman-Mikroskope könnten zur Ermittlung der Zusammensetzung, Größe – und damit auch zur Wirkung – von diesen kleinen Teilchen utilisiert werden. In der Session „Nanoplastics“ gibt es somit primär um Bildgebung und chemische Analytik, die die Bestimmung aller wichtigen Parameter möglich macht.

Gleichzeitig wurde in zwei Vorträgen auf PFAS (perfluorierte Alkylsubstanzen) eingegangen, die inzwischen in vielen verschiedenen Lebensmitteln nachgewiesen werden konnten. Diese beständigen Chemikalien, die eigentlich in Produkten wie Outdoor-Kleidung, Backpulver und Co. verwendet werden, sollten sich zukünftig mit neuen maßgeschneiderten Analyse-Instrumenten nachweisen lassen (Firma Gerstel). Dieses automatisierte System macht bereits wenige Nanogramm PFAS in Wasser sichtbar.

Fingerprinting sorgt für mehr Sicherheit in Lebensmittellaboren

Der Problematik einer falschen oder fehlerhaften Deklaration von Lebensmitteln nimmt sich die Bioanalytik in Zukunft an, die in einem von Verknappung und Preissteigerung gebeutelten Markt für mehr Sicherheit sorgt. So lassen sich Lebensmittelverfälschungen (wie etwa Wasser in Direktsaft) und Herkünfte mithilfe der Isotopenverhältnis-Massenspektrometrie bestimmen und nachverfolgbar machen (Firma Elementar) – und das mit minimalem Aufwand.

Als Erkennungsmerkmale werden Elemente wie Wasserstoff, Sauerstoff und Kohlenstoff eingesetzt, die elementaren Informationen zu Anbau, Ursprung und Zusätzen geben. Hinzu kommt ein verfeinertes DNA-Fingerprinting für Warenkontrollen (Firma Eurofins). Es lässt sich aus der analytica schließen, dass vor allem Foodomics, Genomics, Proteomics und ähnliche Verfahren in den kommenden Jahren marktbestimmend werden. Dadurch lässt sich die Sicherheit in Lebensmittellaboren verbessern und gleichzeitig ein „durchsichtiges“ Produkt für den Endverbraucher schaffen.

COVID-19 – neue Ansätze für die Bekämpfung

Auch im Jahr 2022 gehört die Forschung rund um die COVID-19-Pandemie weiterhin zu den Schlüsselthemen der analytica – schließlich trug der Virus dazu bei, dass die Messe erst in diesem Jahr wieder „live und in Farbe“ stattfinden konnte. In der Analytik- und Biotechnologie führte COVID-19 zu einem verstärkten Forschungsinteresse, das sich primär im Bereich der PCR-App, der Hightech-Analysegerätentwicklung und der Impfstoffgenerierung bewegt. Etwa 120 Aussteller brachten Ideen und Innovationen zu dieser Thematik mit.

Insbesondere die Spezifizierung der vorhandenen Analysemethoden unter einem gewissen Zeitdruck wurde besprochen und deren Ergebnisse vorgestellt. Dazu gehörten zum Beispiel Chromatographie, Massenspektronomie und Vakzin-Charakterisierung in der Pandemiebewältigung (Firma Thermo Fisher Scientific) sowie Untersuchungen an Lipiden, die als mRNA-Träger für Impfstoffe genutzt werden können. Namenhafte Experten wie die Virologen Prof. Dr. Jonas SchmidtChanasit und Prof. Dr. Helga Rübsamen-Schaeff hielten Beiträge zu diesen Thematiken.

Abstrichsysteme und PCR-Technik im Fokus

Darüber hinaus wurde ein patentiertes Röhrchen als neues Sammelsystem für Abstrich- und Speichelproben vorgestellt (Firma Zymo Research), das gänzlich ohne Kühlkette funktional ist – die enthaltene Flüssigkeit macht Viren unschädlich und konserviert die Proben. In diesem Zuge wurden zusätzlich Primer und Sonden angeboten, die die Virendetektion, die Antikörper- und Proteinbestimmung sowie die Erfassung viraler Mechanismen unterstützen.

Auch die Neuerungen im Bereich der PCR-Technik (Firma Bio Rad) – erneut mit Blick auf COVID-19 – können sich sehen lassen. So lassen sich neue Assays zur Früherkennung von Pandemiewellen im Abwasser nutzen, wobei die PCR-Probe für mehrere Heiz- und Kühlzyklen in einem Thermocycler aufbereitet wird. Per App (Firma Clemens) bleibt dieses zeitaufwändige Unterfangen steuerbar. Als Alternative kommt LAMP (loop-mediated isothermal amplification) infrage (Firma New England Biolabs), die das Thermocycling auslässt und die Dauer auf eine halbe Stunde verkürzt.

Verbesserung der Arbeitssicherheit im Labor

Zu den weiteren Eckpfeilern der analytica 2022 zählte das Wechselspiel zwischen Arbeitssicherheit und Pandemiegeschehen. Zur Vermeidung von Virenmaterial in der Laborluft wurden beispielsweise spezialisierte aerosoldichte Rotoren vorgestellt (Firma Eppendorf). Im Umgang mit toxischen Wirkstoffen kann zukünftig auf Roboter-Unterstützung gehofft werden, wodurch sich Pulver abwiegen, und in Zielgefäße transportieren lassen (Aussteller Axel Semrau, Mettler-Toledo und Jüke Systemtechnik). Das gehe sogar unter Schutzgasbedingungen.

Alles in Allem sind die Resonanzen der diesjährigen Messe rundum positiv. Die Hauptthemen Innovation, Digitalisierung und das Labor der Zukunft spiegelten sich in den dargestellten Produkten und Live-Vorträgen wieder und begeisterten die Fachbesucher. Wir bedanken uns bei unseren Herstellern für die spannenden Einblicke und freuen uns schon auf die nächste anlytica und sind gespannt, welche neuen, fortschrittlichen Produkte wir dann entdecken dürfen.

Sie haben Fragen zum Thema oder möchten einen Themenvorschlag äußern? Kontaktieren Sie uns gern telefonisch unter +49 30 2096579 00 oder schicken Sie uns eine Mail an info@medsolut.com


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